Tartes verzaubern die Gaumen mit ihrem französischen Charme. Küchenfeen überzeugen die Teigwunder mit ihrer simplen Herstellung, bei der sie auch nach Jahrhunderten noch gern Kopf stehen.
Der Legende nach hatte alles im „Lamotte-Beuvron“ in der Sologne seinen Anfang genommen als den Tatin-Schwestern ihr Apfelkuchen angebrannt war. (Andere behaupten, der Kuchen sei einer der Schwester auf den Boden gefallen.) Kurzentschlossen legten die Schwestern einfach einen neuen Teig auf die karamellisierten Äpfel und stürzten die Tarte danach auf den Servierteller. Et voìla…
Die Tarte passt sich mit ihrem geschmacksneutralem Mürbeteig ohne Salz und Zucker traditionell an ihre Begleitung an. Salz erfreut die deutschen Geschmacksnerven aber sehr, wenn sich so herzhafte Paprikaschoten unter dem Teig in die Form schmiegen. Mit etwas Geschick entpuppen sie sich nach 50 Minuten Zubereitungszeit als leckeren Hauptgang.
Bon appétit
Zutaten für die „Tarte Tatin aux poivrons“:
Für den Mürbeteig:
200 Gramm Weizenmehl
100 Gramm kalte Butter
Meersalz
Für den Belag:
700 Gramm rote Paprikaschoten
Olivenöl
Meersalz
Pfeffer
1 Knoblauchzehe
3 Esslöffel Balsamico
2 Esslöffel kräftigen Honig
1 Esslöffel Rosmarinnadeln klein gehackt
2 Teelöffel eingelegte Kapern (aus dem Glas)
2 Esslöffel schwarze oder grüne Oliven
Natürlich braucht es eine Tarteform dafür. Ersatz bietet auch eine feuerfeste Pfanne.
Falls kein Blätterteig aus dem Supermarkt gewählt wird, ist der Mürbeteig auch in Handarbeit schnell hergestellt. Alle Zutaten mit ein bis zwei Esslöffeln Wasser kneten, bis eine glatte Teilkugel entsteht. Eventuell noch etwas Wasser dazu geben, denn der Teig muss am Ende ausgerollt werden. Doch zunächst landet die Teigkugel in Frischhaltefolie einrollt im Kühlschrank.
Unterdessen die Paprikaschoten waschen, den Strunk heraus schneiden, ohne die Schote zu halbieren. Die Samen und Trennwände so gut es geht entfernen. Dann die Paprika quer nehmen und in etwa ein Zentimeter breite Ringe schneiden. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, wenn sie heiß ist, die Paprikaringe bei mittlerer bis hoher Hitze darin andünsten. Das dauert etwa sieben Minuten. Die Paprika mit Meersalz und Pfeffer würzen. Nebenbei den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden, die ebenfalls in die Pfanne wandert. Wenn die Paprika schön weich ist, alles mit dem Balsamico ablöschen und den Honig darüber träufeln. Die Paprikaringe sollen nun kurz karamellisieren. Jetzt sind sie bereit für die Tarteform. Die Paprikaringe dekorativ in der Tarteform verteilen.
Nun den Rosmarin hacken und ihn zusammen mit den Oliven und den Kapern über den Paprikastücken verteilen.
Den Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. Parallel den Teig auf etwas Mehl ausrollen und über die Paprika legen. An den Rändern sollte der Mürbeteig in die Form gepresst werden, so gut es geht. Alles vorsichtig andrücken und ab damit in den Ofen. Die Tarte braucht etwa 35 Minuten. Der Teig sollte sich leicht golden färben. Wenn er fertig ist, die Form auf eine Kuchenplatte stürzen. Vorsicht, falls heißer Sud herausläuft. Die Tarte schön heiß servieren.